Der Flüchtlingstreck

Als 2015 die ersten Flüchtlinge ins Höhengebiet von Bad Münstereifel kamen, reifte in Paul Greven schnell der Plan, die Flüchtlingsproblematik künstlerisch umzusetzen.

Nun ist auf dem Kunsthof ein Kunstwerke vor einem außergewöhnlichen Hintergrund zu bestaunen. Mitten durch die idyllische, friedliche Eifellandschaft zieht ein 20 Meter langer Treck mit Menschen auf der Flucht. Diese Polarisierung ist von Greven bewusst in Szene gesetzt; denn je eindringlicher Kunst präsentiert wird, je mehr setzt sich der Betrachter mit der Thematik auseinander.

Da ziehen halbwüchsige Kinder einen kleinen Handwagen, der mit Gepäck vollgestellt ist. Eine Frau hilft einer anderen Person, eine Karre zu schieben. Ein anderes Paar müht sich mit einer Trage voller Gepäck ab. Ein alter Mann trottet gebeugt über seinem Gehstock neben dem Treck her. Eine alte Frau, die ein winziges Baby im Arm hält, wird auf einer zweirädrigen Karre befördert. Ein Kind sitzt fast verdeckt von Gepäckstücken in einem Wagen. Die Ziegen sind mit auf die Flucht genommen worden. Auch ein Hund, ja sogar ein Huhn werden im Treck sichtbar. – Die gelungene figürliche Gesamtkomposition strahlt einerseits Bewegung, Konzentration und Anspannung, aber auch Ruhe aus. Andererseits aber wird die Not und die Angst dieser Menschen anschaulich dargestellt. Das Werk erzählt Geschichten und spricht den Betrachter an.

Alle lebensgroßen Figuren und Gegenstände sind wieder aus einem Zellulose-Leim-Tiefgrund-Farbgemisch auf einem Drahtgestell mit Sechseckgeflecht hergestellt. Proportionen und Haltung der Figuren sprechen Grevens Handschrift: Sie sind gut beobachtet und exakt umgesetzt.

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